Nur 500 Meter von den Kaiserthermen entfernt, im Stadtteil Trier-Olewig, erstreckt sich das Amphitheater Trier. Es wurde etwa 160 bis 200 n. Chr. zusammen mit der Stadtmauer erbaut und verfügte über 20 000 Sitzplätze. Wo einst blutrünstige Gladiatoren-Kämpfe, Tierhetzen und Hinrichtungen stattfanden werden heute im Amphitheater moderne Veranstaltungen angeboten. Zu den beliebtesten zählen die „Antiken Festspiele“ und „Brot und Spiele“ sowie regelmäßige Musikveranstaltungen.
Das Amphitheater (griech. Amphi um…herum) „Rundtheater mit stufenweisen Sitzplätzen auf beiden Seiten“, wurde zur damaligen Zeit vielfältig genutzt. Der Hauptzweck der Arena waren Gladiatoren-Kämpfe, Tierkämpfe, inszenierte Hinrichtungen aber es wurden auch Gemeindetreffen und religiöse Feste in der Arena gefeiert. Ein Gladiator konnte man freiwillig aber auch unfreiwillig werden. Sklaven kämpfte in der Arena um ihre Freilassung, hatten aber selten eine Chance den ungleichen Kampf zu überleben, da man sie in Sachen Ausrüstung absichtlich benachteiligte. Für Ruhm und Geld wurden viele Männer zu Gladiatoren und nahmen das Risiko im Amphitheater zu sterben auf sich.
Betritt man den Haupteingang des Amphitheater , kann man auf der rechten Seite ein römisches Straßenpflaster (Platea) mit Fahrrillen sehen. Dieses stammt aus einer Ausgrabung von 1925 im Altbachtal. Die beiden Seitenwege (Vomitorium) führten zu den Zuschauerplätzen und waren damals überwölbte Gänge wo durch die Zuschauermassen ein und aus strömten. Der Hauptweg in der Mitte diente als direkte Einfahrt zur ovalen Arena. Teile der Arena waren ummauert und mit Türen versehen, die zu den Kammern und Käfigen führten. Vor der Mauer befand sich ein in den Fels gehauener Entwässerungsgraben. Davor befand sich eine Bretterwand die ringsum die Arena verlief, wo sich das Personal unbeobachtet vom Publikum bewegen konnte.
Aus dem geschützten Bereich der Arena führten Treppen hinab in den Arenakeller. In diesem war eine hölzerne Hebebühne (Machina) installiert, die bei Aufführungen einen schnellen Wechsel von Kulissen und Requisiten ermöglichte. Als Sockel für die Hebebühne dienten riesige Steinquader und in den runden Schächten waren die Gegengewichte für das Hebewerkzeug untergebracht. Die Holzreste der Bühnentechnik wurden auf 300 n. Chr. datiert. In den Kellern fand man auch frühchristliche Funde aus dem 5. bis 7. Jahrhundert und Beschwörungstexte an Unterweltgötter.
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