Die 16. Etappe des Moselsteiges von Neef nach Ediger-Eller ist zwar mit 11 Kilometer die kürzeste Etappe aber verlangt dem Wanderer einige Schweißtropfen ab. Steile Auf- und Abstiege sind zu meistern und wer will kann ihn mit dem Calmont-Klettersteig kombinieren.
Wir beginnen die Wanderung am Bahnhof in Neef. Von dort gehen wir nach rechts aufwärts zur Eisenbahnbrücke, folgen dem Moselsteig-Logo nach links abwärts und treffen auf die Kloster-Stubenstraße und folgen ihr bis zum Ortsrand und gelangen nach wenigen Minuten zum Moselufer. Wir überqueren die Straße und gehen nach rechts, überqueren die Moselbrücke und gelangen zu einem Rastplatz. Bevor wir uns auf den Moselsteig begeben machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Josefshöhe mit Schutzhütte, von der man einen herrlichen Ausblick auf das Moseltal, Neef und zur Marienburg hat. Das Moseltal liegt noch unter einer dichten Wolkendecke und über uns erstrahlt der Himmel in einem fast sommerlichen Azurblau - zauberhafte, magische Momente.
Wieder zurück folgen wir dem kleinen asphaltierten Sträßchen immer geradeaus, beachten die nun folgenden Abzweigungen nicht und erreichen die ersten Häuser von Bremm. Nun folgen wir dem Logo nach links durch Weinberge und an Obstbäumen vorbei und erreichen eine Straße, diese überqueren wir und gelangen zu einem Parkplatz mit Hütte. Von hier beginnen wir nun den steilen Aufstieg auf einem schmalen Pfad durch Wald und treffen auf eine Fahrstraße, wir gehen auf die gegenüberliegende Seite und folgen dem Weg in den Wald.
Bremmer Kreuzweg und Bergkapelle
Der Bremmer Kreuzweg führt 1,5 Kilometer steil bergauf zur Bergkapelle und wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Die Bergkapelle ist etwa um 1802 errichtet worden. Vier von 14 Stationen des Kreuzweges sind bei einer Flurbereinigung zum Opfer gefallen. Ein älteres Teilstück der Wegstationen wurde mit neuen Rebflächen aufgefüllt. Am Kandelbach wurden vier der Stationen am neuen Weg errichtet, der in den alten Kreuzweg mündet. 1997 gründete man für die Restaurierung und Instandsetzung der Stationen einen Förderverein. Unter Mitwirkung vieler freiwilliger Helfer konnte das Projekt 1998 fertiggestellt werden. In dieser Zeit wurde die Bergkapelle vollständig renoviert und bekam ein neues schieferbedecktes Dach, die Stationen wurden ausgebessert, neu verfugt und die Bildtafeln erhielten einen neuen Anstrich. Seit dem sind für die Betreuung des Kreuzweges Gisela und Edmund Schmitz verantwortlich.
Nun steigen wir über den Kreuzweg steil bergan und wandern durch Wald und an den Kreuzweg-Stationen entlang bis zur Bergkapelle. Hinter der Bergkapelle folgen wir rechts dem schmalen Pfad durch Wald in einem leichten Auf und Ab und erreichen eine große Wegkreuzung. An dieser folgen wir dem Schotterweg nach rechts an Feldern vorbei und gelangen nach kurzer Zeit wieder in den Wald. Wir genießen die herrliche Ruhe und erreichen bald das Plateau des Gipfelkreuzes mit einem wunderschönen Blick auf das Moseltal. Von hier folgen wir einem breiten Waldweg nach rechts, durchwandern einen Sattel, bis der Weg wieder steil ansteigt und erreichen das nächste Highlight dieser Wanderung, den rekonstruierten römischen Bergtempel, der einst hier gestanden hat.
Das gallorömische Bergheiligtum auf dem Calmont
Zwischen den Orten Bremm und Ediger-Eller an der Mosel, liegt der steilste Weinberg Europas – der Calmont. Auf seiner höchsten Erhebung mit einer ovalen Gipfelfläche von ca. 75 m x 20 m und zwei im Westen und Osten vorgelagerten Absätzen, hatte man schon immer ein römisches Bergheiligtum vermutet. Nach dem zahlreiche Kleinfunde, Münzen, Keramik und Glasfragmente auf dem Gipfelplateau gefunden wurden vermutet man eine römische Kultstätte. Leider stammten die Kleinfunde, wie sich später herausstellte, aus Raubgrabungen. Bei einer Ausgrabung durch die Archäologische Denkmalpflege Koblenz, konnte man erstmals Überreste einer Tempelanlage feststellen. Trotz nicht genehmigter Schürfungen und Raubgrabungen, die großen Schaden angerichtet hatten, konnte man die freigelegten Mauerreste und Pfostenstellungen eines gallorömischen Umgangstempel mit den Mauern der Cella, Mittelbau, und des Umganges noch gut erkennen. Weitere Informationen hier.
Von hier führt uns ein Waldpfad durch einen schönen Mischwald und wir erreichen die Abzweigung zum Vierseenblick, von dem man einen wunderschönen Blick auf die Moselschleife hat. Wir kehren wieder auf den Moselsteig zurück und genießen die nun folgenden Waldpassagen die sich fast eben über den Höhenzug winden und erreichen eine aussichtsreiche Schutzhütte, wo wir eine kleine Rast einlegen, bevor wir den steilen Abstieg nach Ediger-Eller in Angriff nehmen. Wir verlassen die Hütte und gehen an der nächsten Wegverzweigung nach rechts. Nun führt uns der Moselsteig über einen steilen Grat abwärts, Trittsicherheit ist nun gefragt.
Nach einiger Zeit passieren wir die Abzweigung der „Todesangst“, wer will kann von hier eine Variante des Calmont-Klettersteiges in Angriff nehmen. Nach etwa 50 Meter erwartet uns der abenteuerliche Abstieg der führ viele zu einer Herausforderung werden kann. Der Moselsteig biegt nun nach links auf einen Felsenpfad ab und führt steil hinunter zur Schutzhütte „Galgenlay“, nun haben wir das schlimmste hinter uns. Jetzt können wir noch einmal durchatmen bevor uns ein schmaler Pfad abwärts bis kurz vor die Bahntrasse führt. Nach wenigen Minuten haben wir den Bahnhof von Ediger –Eller erreicht und wir treten von hier die Heimreise an.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Wegstrecke: 11 Kilometer
Gehzeit: 3 Stunden
GPS-Track: herunterladen
ÖPNV:
- Regionalbahn Trier-Koblenz, Stundentakt
Parkplätze:
- Moselufer in Neef und Ediger-Eller
Einkehr:
- Diverse Lokalitäten in Bremm und Ediger-Eller
Unterkünfte:
Zu den Moselsteig-Etappe: hier
