Der Moselsteig-Seitensprung „Klüsserather Sagenweg“ führt auf knapp 12 Kilometer abwechslungsreich durch herrliche Wälder, Wiesen, Weinlagen und bietet traumhafte Ausblicke auf die Mosel und das Moseltal. Auf dem Rundwanderweg werden einige Sagen und Geschichten aus der Vergangenheit wieder lebendig, wie z.B. vom Rudemsmännchen, das heute noch Spuk und Schrecken verbreiten soll, von einer Jungfrau auf der Flucht vor ihren Verfolgern und einem blutigen Massaker aus der Römerzeit.
Nicht weit von Trier entfernt liegt der über 1300 Jahre alte Weinort Klüsserath. Im Hintergrund erhebt sich die weltbekannte, eindrucksvolle Weinwand der „Klüsserather Bruderschaft“, die in einem weiten natürlichen Amphitheater des Flusstales liegt. In Klüsserath mündet der Fluss Salm in die Mosel, nachdem sie von ihrer Quelle bei Gerolstein 63 Kilometer zurückgelegt hat. Der Ort ist aus zwei Siedlungskernen gewachsen, einer römischen Villa, in der Nähe der Katholischen Pfarrkirche St. Maria Rosenkranzkönigin und einem Bezirk am Berghang, der erstmals um 634 in der Form Clutharada erwähnt wurde. Einst waren 20 Abteien und Stifte begütert und ließen sich von Klüsserath aus ihre Weinkeller füllen. Aus dieser Zeit sind nur noch die trierische Wasserburg und der ehemalige Echternacher Hof erhalten geblieben. Auch die „Klüsserather Passionsspiele“ sind weit über die Region hinaus bekannt. Seit dem großartigen Premierenerfolg im Jahr 2000, wird das Passionsspiel, von Michael Friedrich, alle fünf Jahre am Passions- und Palmsonntag von Laiendarsteller aus dem Ort an mehreren Orten aufgeführt. Die nächsten Passionsspiele finden am 29. März und am 5. April 2020 statt, dann wird aus Klüsserath Jerusalem.
Wir beginnen die Wanderung an der Pfarrkirche St. Maria Rosenkranzkönigin. Sie wurde 1783 errichtet und birgt einen historischen Schatz, das Grabmal des Kreuzfahrers Richard von Hagen aus dem 15. Jahrhundert. Über Treppen erklimmen wir die ersten Höhenmeter und biegen nach links auf einen asphaltierten Weinbergweg ab. Wir wandern an Weinreben entlang, zunächst verläuft der Weg flach und steigt dann moderat an. Vor dem ersten Haus biegen wir scharf nach rechts ab, queren nach etwa 40 Meter einen Wirtschaftsweg und steigen auf einem Wiesenweg steil bergan zu einem weiteren Wirtschaftsweg. Nach etwa 10 Meter biegen wir scharf nach links auf einen Wiesenweg ab und wandern zwischen Reben, mit einem schönen Ausblick auf das Moseltal weiter bis zu einer Weggabelung, wir wählen den oberen Weg und wandern weiter steil bergauf.
Die nächste Abzweigung beachten wir nicht und wandern geradeaus weiter bis zu einer Weggabelung. Wir gehen nach rechts und folgen dem Asphaltweg bis zu einer Weggabelung, halten uns links und wechseln nach etwa 50 Meter auf einen befestigten Wirtschaftsweg. Mit traumhaften Ausblicken auf das Moseltal und die umliegenden Orte wandern wir weiter bis zu einer Linksbiegung, wechseln über Weinbergreppen auf einen schmalen Pfad und steigen über Serpentinen steil bergan zu einem Asphaltweg. Wir gehen nach rechts und steigen an einer Weggabelung über den mittleren Weg weiter leicht bergauf. Nach etwa 100 Meter geht der Asphaltweg in einen Schotterweg über. Nun wandern wir an der Hangkante entlang, zwischen Waldrand und Reben, mit herrlichen Ausblicken auf das Moseltal und erreichen nach etwa 0,30 Stunden das Portal des „Klüsserather Sagenweges“, mit Sinnenbank, von der wir einen wunderschönen Blick auf das Moseltal genießen.
Vom Portal wandern wir weiter an der Hangkante entlang und sind ganz begeistert von den traumhaften Ausblicken und Panoramen auf das Moseltal. Nur wenige Minuten später erreichen wir den Platz der Gleitschirmflieger und genießen wieder einmal tolle Ausblicke auf das Moseltal. Nun schickt uns der Seitensprung auf einen schmalen, steilen Waldpfad der sich zu einer Hochfläche hinaufschraubt. Oben angekommen biegen wir nach rechts ab und wandern auf einem Wiesenweg abwärts, passieren eine Obstplantage und treffen nach etwa 400 Meter auf einen Asphaltweg. Diesem folgen wir nach rechts und biegen bereits nach wenigen Metern nach links auf einen Pfad ab und wandern weiter geradeaus. Queren abermals einen Asphaltweg und wandern weiter bis zu einer Weggabelung, wir gehen nach links und biegen nach wenigen Metern nach rechts auf einen Wiesenweg ab und wandern an Reben und Wiesen entlang bis zu einer Wegkreuzung.
Wir halten uns rechts und biegen bei der nächsten Weggabelung nach links ab und erreichen den Aussichtspunkt „Eselsratt“, mit Sinnenbank, die uns zum „Fernsehen“ einlädt. Hinter ihr steht ein mächtiger 3500 Jahre alter Hinkelstein, der aus der Megalithkultur stammt und aus der Bretagne in den Mittelmeerraum eindrang. „Deutliche vorzeitliche Bearbeitungsspuren lassen eine kreisrunde Vertiefung als Bauchnabel und zwei breite Rinnen als Arme erkennen. Der ganze Stein ähnelt einer breiten Figur mit kleinem Kopf und deutet auf einen matriarchalischen Fruchtbarkeitskult in der Jungsteinzeit hin. Eine Muttergottheit sollte die Erde beschützen und für gutes Wachstum und Gedeihen sorgen, denn nach dem Glauben der Megalithmenschen entsprang alles Leben aus der Mutter Erde.“ Der volkstümliche Name „Eselsratt“ bezieht sich auf eine runde Vertiefung. Nach einer alten Legende soll eine christliche Jungfrau, die vor einem heidnischen Ritter auf der Flucht war, mit einem Esel als Reittier an dieser Stelle durch einen heftigen Sprung ins Tal gerettet haben. Zurück geblieben ist der Hufabdruck des Esels. Der Ritter hat sich beim Anblick des Wunders zum Christentum bekehrt.
Zurück auf dem Seitensprung biegen wir scharf nach links ab und wandern auf einem Wiesenweg weiter bis zu einer Weggabelung. An dieser halten wir uns links und wandern an Wiesen und Hecken entlang bis der Seitensprung nach rechts auf einen abwärtsführenden Wiesenweg abzweigt. Diesem folgen wir bis er in einen schmalen Pfad übergeht, über Treppen erreichen wir einen Querweg und setzen unseren Abstieg auf den gegenüberliegenden Pfad durch Wald weiter fort. Wir erreichen einen weiteren Querweg, halten uns links und wandern auf einem Wiesenweg an alten Weinbergarealen, Hecken und Gestrüpp entlang bis zu einem Asphaltweg. Diesem folgen wir nach links bis zu einer großen Weggabelung. Wir gehen scharf nach rechts und folgen einem Wiesenweg bergab und biegen bei der nächsten Weggabelung nach rechts ab und wandern durch Weinberge, mit Blick auf die Mosel weiter.
Nach wenigen Minuten erreichen wir eine Sinnenbank und legen eine kleine Rast ein. Anschließend wandern wir auf einem Wiesenweg durch herrlichen, lichten Hangwald, passieren einige Felsen und eine Rastbank und wandern für längere Zeit durch lichtdurchfluteten Wald weiter. An einer großen Waldlichtung folgen wir dem Hinweisschild „Zum Türmchen“, mit Schutzhütte und Ruhebänken. Von hier aus genießen wir die traumhaften Ausblicke auf die Mosel und nach Neumagen. Nur schwer können wir uns von diesem Ort los reißen und folgen einem schmalen Pfad durch schattigen Wald abwärts. Wir treffen auf einen Querweg, diesem folgen wir wenige Meter nach rechts und gleich darauf biegen wir nach links ab und wandern weiter durch Wald bis zu einem Asphaltweg. Wir gehen nach links und biegen in einer Rechtskurve nach links ab und steigen über Serpentinen steil bergauf, überwinden einige Baumstämme die den Weg säumen und wandern durch herrlichen Mischwald weiter.
An der nächsten Weggabelung halten wir uns links und setzen unseren weiteren Aufstieg durch lichten Wald weiter fort. An der nächsten Weggabelung biegen wir nach rechts und kurz darauf nach links ab und wandern am Waldrand und an Wiesen entlang bis zu einer Weggabelung und erreichen die „Geldkaul“, mit Rastbank. Nach einer kleinen Rast wandern wir weiter bis zu einer Weggabelung, gehen nach rechts um bald darauf wieder nach links abzubiegen und wandern durch Wald weiter, passieren eine Grillhütte mit Rastbänken. An der nächsten Weggabelung wandern wir geradeaus und biegen bei der nächsten Wegverzweigung nach links ab und wandern für längere Zeit durch herrlichen Wald. An einem querenden Forstweg mit Holzbrunnen und Rastbänken legen wir eine kleine Pause ein und wandern anschließend aus dem Wald hinaus und biegen an der Weggabelung nach rechts ab und wandern zwischen Waldrand und Reben weiter.
Nach wenigen Metern biegen wir nach links ab und wandern durch herrliche Weinberge immer geradeaus bis zu einer großen Weggabelung. Wir halten uns rechts, ignorieren weitere Abzweigungen und wandern weiter geradeaus durch Weinberge. Bald darauf treffen wir auf einen querenden Asphaltweg, gehen nach links, passieren eine Rastbank und erreichen über einen Wiesenweg den Aussichtspunkt „Rudemsmännchen“ mit einer Sinnenbank, von dieser haben wir einen schöne Aussicht auf Klüsserath und die Mosel. Nach einer Sage soll im Rudemwald heute noch das Rudemsmännchen Spuk und Schrecken verbreiten. Der Bürgermeister von Thörnich war ein durchtriebener Geselle und hatte den Schalk im Nacken. Im Grenzstreit mit Klüsserath schwor er beim Ortstermin: „So wahr ich den Schöpfer über mir habe und auf Thörnicher Erde stehe, gehört der Wald uns.“ Die Thörnicher siegten und seitdem spukt ihr Bürgermeister im Rudemwald.
Vor der Sinnenbank steigen wir ein kurzes Stück auf einem schmalen Pfad hinunter zu einem asphaltierten Weinbergweg, wer will kann von hier direkt nach Klüsserath absteigen. Wir gehen nach links und wandern durch die Weinberge zum Portal der Wetterstation und erreichen über den Zuweg talwärts unseren Ausgangspunkt, die Pfarrkirche. Eine wunderschöne, abwechslungsreiche Wanderung die man zu jeder Jahreszeit unternehmen kann.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Gehzeit: 4 - 5 Stunden
Wegstrecke : 11,9 km mit Zuweg von der Pfarrkirche etwa 14,4 km
Start- Zielpunkt:
- Portal am Parkplatz der Klüsserather Wetterstation
- Parkplatz Klüsserather Kirche, von hier führt ein 2,5 km langer Zuweg zum Startpunkt
ÖPNV: Erreichbar mit der Buslinie 333 von Trier und Schweich
Anfahrt:
B 53 zwischen Schweich und Bernkastel. Die Klüsserather Wetterstation ist über asphaltierte Weinbergwege erreichbar.
Sehenswürdigkeiten:
- Krippenmuseum
- Katholische Pfarrkirche St. Maria
- Wasserburg
- Gerichtslinde
- Echternacher Hof
