Römischer Tempelbezirk Tawern - Zu Besuch bei Merkur

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In und um Trier ist die römische Geschichte lebendig und allgegenwärtig. Hoch auf dem Metzenberg  auf aussichtsreicher Höhe und von Wald umgeben thront die römische Tempelanlage von Tawern.

Tempelbezirk Tawern

Tempelbezirk Tawern

Römische Geschichte ist in Trier und Umgebung allgegenwärtig. Im Gallischen Krieg 58/51 v. Chr. eroberte Caesar das heutige Frankreich, die Mosel- und Rheinregion.  Auf römische Truppen folgten auch bald die Händler. Zur Sicherung und Erschließung der eroberten Gebiete wurden große Fernstraßen für Militär, Handel und Verwaltung angelegt. Einer der wichtigsten Römerstraßen verband Rom mit Trier. Auf bestimmten Wegabschnitten wurden Straßenstationen eingerichtet. Der Metzenberg  in Tawern war einer dieser Stationen. Was lag näher als an dieser Stelle eine Opferstätte und später einen Tempel zu bauen, um den Göttern für die lange Reise zu danken und um ihren Segen zu bitten.

IMG_6154In den Jahren 1986 und 1987 wurde vom Landesmuseum Trier der Tempelbezirk ausgegraben und zum Teil rekonstruiert. Die Funde deuten daraufhin das der Tempelbezirk bereits in der Mitte des 1 Jahrhundert n. Chr. errichtet worden ist und bis ins 4. Jahrhundert genutzt wurde. Ein 15 Meter tiefer Tunnel konnte ebenfalls freigelegt werden, der mit Steinen und architektonischen Bauteilen angehäuft war, darunter fand man auch Reliefs und den Kopf einer Statue aus Kalkstein. Hauptgott der Tempelanlage war Merkur, Gott der Reisenden, des Gewerbes, des Handels und Verkehrs. Bei klarem Wetter konnte Reisende von der Tempelanlage bis Trier sehen. Auch Epona, die Göttin der Pferde, Apollo, Isis und Serapis sind auf den gefundenen Inschriften und Reliefs erwähnt.

IMG_6149Durch die Romanisierung verschmolzen die Götter der Kelten und Römer mit ähnlichen Funktionen und gallo-römische Umgangstempel herrschten vor. Sie bestanden aus einem Zentralbau der das Kultbild enthielt, einem überdachten Umgang der den Kernbau an drei oder vier Seiten umschloss. Mit den Göttern wurde nach dem Motto verfahren „Ich gebe, damit du gibst“ Opfer dargebracht, um Glück, Gesundheit und Wohlstand zu erlangen. Man brachte sowohl blutige Tieropfer als auch unblutige Opfer auf dem Altar der jeweiligen Gottheit dar. Kleine rechteckige Bauten an der Umfassungsmauer dienten dabei als Depot von Opfergaben und sakralen Gegenständen. Neben dem Tempelbezirk befand sich ein großes Gebäude das Priestern, Dienern und Besuchern zur Verfügung stand.

Hinweis:

Der Tempelbezirk Tawern ist ganzjährig geöffnet und ist Eintrittsfrei. Bei Anmeldung bietet der Verein „Römisches Tawern E.V.“, der am 30. September 1996 gegründet wurde, Gruppenführungen im Tempelbezirk zu jedem gewünschten Termin an.

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