Saarschleifen-Tafeltour Mettlach - Felsbalkone und spektakuläre Ausblicke

Die Wanderung führt entlang der Saarschleife auf spektakulären Felspfaden und Waldwegen durch idyllische Bachtäler zu herrlichen Aussichtspunkten in einer malerischen Natur, die zu den schönsten im Saarland gehört. Das Naturschutzgebiet, die Burg Montclair, die Fährenfahrt  und der Aussichtspunkt Cloef bilden die Höhepunkte dieser Tour.

Wie alle sieben Tafeltouren im Saarland steht auch diese Wanderung unter dem Motto „Wandern und Schlemmen“ und ist durchgehend mit dem Symbol einer „Kochmütze“ gekennzeichnet. Tafeltouren sollen reizvolle Landschaften und Restaurants mit regionaler Küche verbinden. Das Saarland hat eine 200 Jahre alte wechselvolle Geschichte hinter sich, mal war es deutsch, mal französisch und manchmal auch eigenständig. Im kleinen Saarland spiegelt sich nicht nur die Mentalität und Sprache, sondern auch die deutsch-französische Küche. Besonders bekannt ist das Saarland für seine deftige Küche, wie sein Kartoffelgericht „Dibbelabbes“, was auch im Trierer-Raum sehr verbreitet ist.

Unsere Wanderung starten wir am Bahnhof in Mettlach. Vom Bahnhof gehen wir nach links auf die Fabrik „Villeroy & Boch“ zu und folgen dem Wegweiser nach rechts „Touristinformation“ bis kurz vor die Hauptstraße. Gehen links am Rathaus entlang, folgen der Gangolf Straße, dem Prälat-Koll-Weg und erreichen die „Lutwinuskirche“, von den Einheimischen liebevoll  „Mettlacher Dom“ genannt, der um die Jahrhundertwende im rheinisch-romanischen Stil erbaut wurde. Wir gehen nun am Friedhof vorbei und steigen leicht aufwärts bis zu einem breiten Waldweg. Diesem folgen wir nach rechts durch einen herrlichen Laubwald etwa 2 Kilometer bis zur „Burg Montclair“.

Burg Montclair

IMG_5106Sie liegt auf einem 299 Meter hohen Bergrücken (Burgberg) der von der Saar umflossenen wird, in unmittelbarer Nähe der Saarschleife, dem Wahrzeichen des Saarlandes. Ihr Ursprung geht auf eine romanische Höhenburg aus dem Jahr 1180 zurück. Man mag es kaum glauben, dass der Burgberg zur damaligen Zeit einer der mächtigsten und größten Burgen der Region beherbergte, die als uneinnehmbar galt. Sie war Schauplatz von Streitereien und Belagerungen und war Spielball rivalisierender Herrscher, die um die Vormachtstellung in der Region kämpften. Insgesamt sechs Familien herrschten über die Burg, bevor sie ihre Vormachtstellung einbüßte und die neue Burg Montclaire  im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Für lange Zeit war sie unbewohnt und dem Verfall preis gegeben, bevor sie renoviert wurde. Heute beherbergt sie eine Gastronomie, die regionale Küche und Veranstaltungen anbietet.

Vor der Burg gehen wir nach links und gelangen auf einem Waldweg der an Felsen vorbei führt hinunter zur Saar. Wir halten uns links und erreichen nach einem Kilometer die Fähre „Welles“, sie ist die einzige Fähre im Saarland und liegt in Steinbach, in unmittelbarer Nähe der Saarschleife. Mit ihr setzen wir zum anderen Ufer über. Von Dezember bis Februar ist die Fähre nicht in Betrieb, im November und März nur an Wochenenden und ganzjährig gibt es Montag keinen Fährbetrieb. Die Überfahrt kostet für Erwachsene 2 Euro.

Nun beginnt der schönste Teil der Wanderung. Von der Fähre gehen wir nach rechts zum großen Parkplatz an der Saar und an seinem Ende folgen wir nach links der Markierung (Kochmütze/Traumschleife Cloef) in das Naturschutzgebiet „Steinbachtal“ und überqueren mehrmals den Bach über Holzbrücken. Hinter der letzten Holzbrücke steigen wir steil über Stufen hinauf und wandern stetig leicht bergan bis zu einer Schutzhütte. Von hier folgen wir dem Weg nach links weiter aufsteigend, an einem Straußgehege vorbei und zuletzt über eine Holzbrücke zur „Cloef“, einem Aussichtspunkt mit Schutzhütte, mit einem herrlichen Blick auf die Saarschleife und das Natur- und Landschaftschutzgebiet. Die Bedeutung des Wortes „Cloef“ geht auf die keltische Sprache zurück und bedeutet so viel wie steiles Felskerbtal oder Klippe.

Die Saar

Bei Mettlach hat sich die Saar, mit 235 Kilometer der längste Nebenfluss der Mosel, auf ihrem Weg zur ihr, in eine zweihundert Meter tiefe, harte Gesteinsschicht des „Orscholzer Riegel“ eingegraben und dabei einen eindrucksvollen Mäander ausgebildet - die Saarschleife. Die erste schriftliche Erwähnung der Saar (als Savarus) findet sich im Gedicht „Mosella“ des römischen Dichters Magnus Ausonius. Die „Rote Saar“ und die „Weiße Saar“ gelten als Quellfflüsse der Saar und entspringen am Donon. Sie durchfließt auf einer Länge von 121 Kilometer das Elsass und Lothringen und bildet zwischen Saargemünd und Saarbrücken-Güdingen auf einer Länge von 11 Kilometern die deutsch-französische Grenze. Danach fließt sie 68 Kilometer durch das Saarland bis nach Saarhölzbach und 31 Kilometer durch Rheinland-Pfalz, bis sie bei Konz in die Mosel mündet.

IMG_5263Rechts neben der Schutzhütte folgen wir dem Wegweiser „Mettlach 5,7 Km“ und der Markierung „Kochmütze“ durch Wald zu einer Schutzhütte, mit herrlichen Blick auf die Saar. Nach der Schutzhütte verläuft der Weg in einem stetigen Auf und Ab auf Wurzelpfaden und steinigen Untergrund auf einer steilen Hangkante der Saar und über den Weselbach und das idyllische Weselbachtal hindurch nach Mettlach zurück. Mettlach wurde im 7. Jahrhundert als Benediktinerabtei gegründet und steht ganz im Zeichen der berühmten „Keramik“ von Villeroy & Boch“, die ihren heutigen Hauptsitz in den ehemaligen Gebäuden der Abtei hat. Ein „Outlet Center“ von Villeroy & Boch, im Zentrum von Mettlach, lockt Gäste und Touristen mit Angeboten. Im Park der Abtei steht das älteste Gebäude des Saarlandes der sogenannte „Alte Turm“, ein achteckiger Kirchenbau aus dem Jahr 990.

 

Schwierigkeitsgrad: Schwer

Wegstrecke: 16,3 Kilometer

Gehzeit: 4,30 bis 5 Stunden

Anforderungen: gute Kondition

Ausgangspunkt: Lutwinuskirche, Freiherr- vom – Stein-Straße

Endpunkt: Ortsmitte von Mettlach

ÖPNV:

Mit der Regionalbahn von Trier nach Mettlach und zurück, etwa alle Stunde

Auto:

A8 bis Ausfahrt Merzig-Schwemmlingen, von dort über die B51 nach Mettlach

Fährbetrieb:

  • 1. April bis 31. Oktober
  • 1. November bis 30. November, Samstag und Sonntag von 10:00 Uhr bis 16:45 Uhr
  • 1. März bis 31. März, Samstag und Sonntag von 10:00 Uhr bis 16:45 Uhr
  • 1. Dezember bis 28. Februar kein Fährbetrieb
  • Montags Ruhetag, ist dieser ein Feiertag, wird der Ruhetag auf Dienstag verschoben
  • Preise: Erwachsene, 2 Euro; 10-er Karte Erwachsene, 16 Euro; Kinder bis 15 Jahre. 0,50 Euro; Fahrrad, 0,50 Euro.

 

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