Schlossbergtour - Zu den größten Bundsandsteinhöhlen Europas

Die Wanderung führt zu den größten Bundsandsteinhöhlen Europas - den Schlossberghöhlen. Über die Festungsanlage Hohenburg führt die Wanderung zur Ruine Merburg und durch das idyllische Lambsbachtal zur Karlslust, zur Orangerie und dem Bärenzwinger zum „Stumpfen Gipfel“, einer keltischen Kultstätte und zurück zum Schlossberg.

IMG_7351Vor dem Bahnhof folgen wir dem Wegweiser „Schlossberghöhlen“ geradeaus überqueren die Richard-Wagner-Straße und folgen der Eisenbahnstraße geradeaus durch die Fußgängerzone und überqueren die Talstraße, Karslbergstraße und biegen nach etwa 20 Meter nach links in den Weg „Zu den Höhlen“ ein, der steil aufwärts führt und überqueren die Schlossbergstraße. Nun geht es über Treppenstufen hinauf zum Schlossberghotel und Parkplatz auf dem Schlossberg. Die Schlossberghöhlen sollte man vor der Wanderung besichtigen, eine telefonische Anmeldung ist empfehlenswert..

IMG_7362Am Parkplatz auf dem Schlossberg steigen wir über Treppen zur „Hohenburg“ auf, gehen an dieser links vorbei, wandern gegenüber der Schlossberg-Höhen-Straße entlang des Bergsporns und folgen der Markierung „Schlossbergtour“ (gelber Turm auf weißem Grund) auf einem Pfad durch den Wald, bis wir auf einen breiten Weg treffen. Wir gehen nach schräg rechts und wandern in Kehren abwärts durch den Wald bis zu einer Wegspinne. Von hier folgen wir dem zweiten Pfad von rechts kommend weiter hinunter bis zur nächsten Wegspinne mit Rastplatz, hier nehmen wir ebenfalls den zweiten Weg von rechts und wandern geradeaus weiter bis zu einer Kreuzung. Wir folgen nun dem Pfad nach links talwärts bis zu einer Wiese.

IMG_7396Von hier wandern wir nach rechts über einen Felsvorsprung, halten uns links und erreichen einen Rastplatz.  Wir wandern weiter zum Talgrund und biegen nach rechts und gleich darauf wieder nach links ab und durchstreifen aufwärts ein idyllisches kleines Tal. Am Ende des Tals wandern wir rechts an einem Berghang entlang und erreichen den „Merwoogweiher“ und wandern an diesem links vorbei in das „Lambsbachtal“. Nach einem kurzen Abstecher zur „Ruine Merburg“, die aus dem 11. Jahrhundert stammt und oberhalb des Weihers liegt geht es nun auf einem Pfad nach links durch das Naturschutzgebiet im Lambsbachtal zu einem Wanderparkplatz. Hier folgen wir einem Pfad nach rechts entlang des Lambsbaches und biegen nach etwa 400 Meter links ab in Richtung „Schwanenweiher“. An diesem halten wir uns rechts, passieren eine Steinbrücke und erreichen die Reste eines „Bärenzwingers“.

IMG_7401Die im Halbkreis um eine quadratische Insel formierten Käfige dienten nicht als Bärenkäfige, wie der Name zuerst vermuten lässt sondern als Vogelvolieren. Vom Bärenzwinger steigen wir an der Mohrenquelle vorbei aufwärts nach links und in einem weiten Rechtsbogen erreichen wir die Appel-Allee, die wir an der nächsten Wegkreuzung wieder verlassen und erreichen bald darauf die ehemalige Orangerie und die Ruine „Schloss Karlsberg“. Auf diesem Gelände wurde 1760 der Luisenhof errichtet, genau an dieser Stelle ließ Herzog Karl II. August von Pfalz-Saarbrücken um 1778 Schloss Karlsberg bauen, das bereits 1793 wieder zerstört wurde. An der Orangerie wandern wir nach rechts auf einen abwärtsführenden Pfad der uns zum „Karlsweiher“ führt. An ihm wandern wir links vorbei und folgen dem Felsenpfad am Berghang nach links entlang und treffen auf eine Kreuzung.

IMG_7420Von hier steigen wir an der linken Seite aufwärts, nur wenige Minuten von hier liegt das Schießhaus, in dem man einkehren kann. Wir queren nun die Landstraße und erreichen die „Stumpfen Gipfel“, auf denen sich die Reste einer keltischen Kultstätte befinden. Auf der anderen Seite wandern wir talwärts und gelangen an der nächsten Kreuzung über einen Hauptweg nach links auf einen Pfad der uns über den Hasenhübel zu einer weiteren Wegkreuzung bringt. Hier wählen wir den zweiten Weg von rechts und wandern auf einem Pfad zu einer asphaltierten Straße, wir überqueren sie und erreichen den Eingang zu den „Schlossberghöhlen“. Die größten Sandsteinhöhlen Europas dienten den Bewohnern von Homburg und der Burg als Fluchtstätte und Lagerräume. Nun geht es über Treppen vorbei am Schlossberghotel aufwärts zur Ruine Hohenburg und zurück zum Parkplatz, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Die Schlossberghöhlen - Tief unter der Erde

IMG_7480Die Schlossberghöhlen sind die größten Buntsandsteinhöhlen in Europa und wurden von Menschenhand im Mittelalter erschaffen und gerieten über 200 Jahre in Vergessenheit. Heute gehören sie zu den Attraktionen im saarländischen Homburg. Die Grafen von Hohenburg ließen bereits im Mittelalter den über 250 Millionen Jahre alten Buntsandstein abbauen, daraus entstanden die imposanten Schlossberghöhlen. Es sind vor allem die Wände des Sandsteins die in allen Gelb- und Rottönen schimmern und die Besucher magisch anzieht.  Neben den schimmernden Verfärbungen sind die sogenannten Rippelmarken (Wellenspuren) charakteristisch für die Höhlen und ein Hinweis darauf, dass vor vielen Millionen von Jahren die Region mit Wasser bedeckt war. Die Höhlen entstanden unter der Ruine Hohenburg auf dem Schlossberg im 15. bis 17. Jahrhundert, dabei gruben sich die Arbeiter auf vier Kilometer, Etage für Etage in den Berg hinein um den hohen Quarzanteil für die Glasindustrie im Saarland abzubauen.

IMG_7477Die Burg wurde im 16. Jahrhundert von Grafen von Saarbrücken zu einer bewehrten Schlossanlage umgestaltet. Unter dem französischen König Ludwig XIV. wurde das Schloss und die Stadt zu einer Festung ausgebaut und die Gänge und Kammern der Höhle zu Verteidigungszwecken genutzt. Beim Rückzug 1714 zerstörten die Franzosen die Höhlen und verschlossen alle Eingänge. 200 Jahre lang gerieten nun die Höhlen in Vergessenheit. Vier riesige Hallen, geheimnisvolle Gänge und kleinere Höhlen sind heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Highlight jeder Führung ist der Thronsaal mit seiner 47 Meter hohen hell beleuchteten Decke, die unter dem Gipfel liegt und 2003 einstürzte. Die Schlossberghöhlen wurden aufwendig saniert und mit modernen Stahlkonstruktionen abgesichert. Seit 2007 sind sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Es sollen spielende Kinder gewesen sein die in den 30er Jahren die Höhlen wieder entdeckten.

IMG_7474Die Kammern und Gänge der Höhlen dienten als Lager für Vorräte und Waffenmunition und als Schutz vor den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg. Bis zu 5000 Menschen fanden hier während des Krieges Zuflucht und harrten ohne Frischluftzufuhr im dunklen Höhlensystem aus und gaben ihnen Sicherheit. Genau aus diesem Grund wollte sich die saarländische Regierung in den 50er Jahren eine Bunkeranlage bauen lassen, der Beitritt zur BRD im Jahr 1957 beendete aber das Projekt. Teile der bis dahin fertiggestellten Bunker können heute besichtigt werden.

 

Schwierigkeitsgrad: mittel

Wegstrecke: 14,4 km

Gehzeit: 3,45 bis 4 Stunden

Auf-/Abstieg: 372m

GPS-Track: herunterladen

Ausgangspunkt: Parkplatz Schlossberg

Endpunkt: Parkplatz Schlossberg

ÖPNV:

Regionalbahn Trier-Saarbrücken-Homburg

Sehenswürdigkeiten:

  • Schlossberghöhlen, Öffnungszeiten April-Oktober 9:00 bis 17:00 Uhr, November-März 10:00 bis 16:00 Uhr, Dezember und Januar geschlossen. Eintritt: Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro. Die Höhlen sind nur unter Führung zu besichtigen.
  • Ruine Hohenburg
  • Orangerie
  • Keltische Kultstätte
  • Ruine Merburg
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...
Print Friendly

Die Kommentare wurden geschlossen