Die Traumschleife „Hahnenbachtaltour“, führt durch das wildromantische Hahnebachtal und garantiert Wanderspaß für Jung und Alt. Sie führt durch abwechslungsreichen Wald, über Wiesen, idyllische Abschnitte des Hahnenbachs und bietet historische Highlights. Das Besucherbergwerk Herrenberg, die rekonstruierte Keltensiedlung Altburg, die Ruine Hellkirch, ehemalige Erz- und Schiefergruben sowie die malerisch gelegene Ruine Schmidtburg, die einst dem Räuberhauptmann Schinderhannes und seinen Spießgesellen als Zufluchtsstätte diente.
Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz Forellenhof „Reinhartsmühle“ und folgen dem Wegweiser „Besucherbergwerk Herrenberg“ auf einem schmalen Pfad aufwärts durch herrlichen Wald. Wir passieren zwei spektakuläre Tunnel die in das Schieferbgebirge gehauen wurden und Schienen am Wegesrand, an denen der Zahn der Zeit genagt hat, sind stumme Zeugen einer bereits vergangenen Zeit des Schieferbergbaus. Wir erreichen das „Besucherbergwerk Herrenberg“, das nicht nur historisch interessant sondern auch einer der ganz besonderen Glanzlichter dieser Tour ist. Hier wird dem Besucher auf eindrucksvolle Weise die harte Arbeit des Bergmanns vermittelt und es erschließt sich dem Betrachter eine unbekannte, geheimnisvolle Welt der Fossilien aus einer längst vergangenen Zeit.
Nur wenige hundert Meter weiter liegt auf einem zwei Hektar großen Bergsporn, in einer Schleife des Hahnenbachs, die rekonstruierte „Keltensiedlung Altburg“. Sie ist die am besten erforschte Siedlung und zugleich ein anschauliches Zeugnis für das Leben der Menschen vor etwa 2000 Jahren westlich des Rheins. Was wir heute vor uns sehen ist nur noch ein kleiner Teil der eisenzeitlichen Siedlung. Von 1985 bis 1988 wurde die Oberburg mit Palisaden, fünf Häusern und Speichern sowie einem Schutzhaus rekonstruiert, die in den originalen Fundamentgruben stehen. Die ganze Anlage vermittelt den Besuchern die eindrucksvolle Vorstellung vom keltischen Lebensstil sowie eisenzeitlicher Bau- und Lebensweise. Die dörfliche Idylle auf dem Bergsporn trügt, hier lebte nicht nur eine kleine Gruppe von Kelten hinter dicken Mauern sondern eine große Siedlergemeinschaft von stattlicher Größe.
Von hier wandern wir weiter an der Schieferhalde Sinsenbach vorbei, die ein Zeugnis für die Bergbautradition im Hahnebachtal ist. Von hier eröffnet sich uns ein wunderschöner Ausblick auf die Landschaft und wir genießen die Stille um uns herum. Nach einer Pause führt uns ein Pfad in den Rennwald hinein und wir erreichen eine Brücke über den Hahnenbach. Hinter der Brücke wandern wir weiter bachaufwärts am Waldrand entlang und steigen zur Ruine Hellkirch auf, die nur wenige Kilometer von Woppenroth und der Schmidtburg entfernt liegt. Um welches Bauwerk sich es bei der Ruine handelt ist bis heute noch nicht geklärt. Es könnte ein Kirche, eine Kapelle oder ein mittelalterlicher Wehrbau gewesen sein. Wie dem auch sei, wir genießen die herrlichen Ausblicke auf das Hahnenbachtal und wandern auf einem steilen Pfad ein Stück abwärts und treffen auf einen naturbelassenen Weg der in Richtung Schmidtburg führt.
Einige Grenzsteine säumen unseren Weg und künden von der einstigen Bedeutung dieses Weges. Wir queren einen kleinen Bach und erreichen den „Wassererlebnispfad Hahnenbachtal“. Nun wandern wir etwa 1,5 Kilometer durch eine herrliche naturbelassene Bach- und Tallandschaft und viele Informationstafeln geben uns Auskunft zu verschiedenen Themen rund um das Wasser. Hier werden interessante Themen wie Quellen, Wasserkreislauf, Bergbau, Geologie, Bachgehölze, Tiere und Pflanzen behandelt. Nun geht es weiter an der ehemaligen „Schleifmühle Götzenau“ vorbei und wir erfahren auf einer Hinweistafel, das die Fließgewässer nicht nur zur Wasserversorgung der Bevölkerung sondern auch als Energielieferant für den Betreib von Mühlen genutzt wurden. In dieser Mühle wurden Achate geschliffen und es war die Aufgabe des Schleifers dem Rohstein eine Form zu geben und die farbliche Gesteinsform hervorzuheben.
Von hier geht es weiter an der „Teufelsrutsche“ vorbei zu den mächtigen Ruinen der Schmidburg, die einst dem bekannten Räuberhauptmann und seinen Spießgesellen als Versteck diente. Die Burg gehört zu den ältesten und bedeutendsten Burganlagen im Hunsrück. Ihre Entstehungsgeschichte reicht bis in das Jahr 926 zurück. Es waren drei fränkische Edle die vom Kloster St. Maximin in Trier Land eintauschten, um eine Burg zum Schutz gegen die Ungarn zu bauen, die zu damaligen Zeit dieses Gebiet bedrohten. Man nimmt an das sie als Fluchtburg geplant war und mit den heutigen Ruinen der Anlage nur wenig Ähnlichkeiten aufwies. Es waren Pfadfinder die in den sechziger Jahren die ersten Aufräumungsarbeiten an der Ruine durchführten und in den Jahren 1972 – 1975 begannen die ersten Sicherungsarbeiten durch die Ortsgemeinde Schneppenbach. Von der Schmidtburg wandern wir nun bergab und am Hahnenbach entlang zu unserem Ausgangspunkt dem „Forellenhof Reinhartsmühle“ zurück.
Schwierigkeitsgard: leicht
Wegstrecke: 9,4 Kilometer
Gehzeit: 2 bis 3 Stunden
Höchster Punkt: 385 m
Tiefster Punkt: 255 m
ÖPNV:
- Regionalbahn Trier-Koblenz-Mainz-Kirn, ab Kirn Bus 352 bis Bundenbach
PKW:
- A61 Ausfahrt Bad Kreuznach, Richtung Idar-Oberstein/Kirn, B41 bis Abfahrt Kirn/West L183, weiter L182 bis Bundenbach
- A1 Ausfahrt Otzenhausen, A62 Richtung Pirmasens/Kaiserslautern bis Ausfahrt Birkenfeld, weiter auf B269/B41 bis Kirn, L182 bis Bundenbach
