Die Kammern von Meister Lampe sucht man auf dieser Traumschleife vergebens und das hat seinen guten Grund. Der Name stammt von einer alten Flurbezeichnung ab. Hier in der Gegend von Herschwiesen ist das Niederwild und der Feldhase zu Hause. Die abwechslungsreiche Wanderung führt durch alte Streuobstwiesen, an idyllischen Bachläufen entlang und bietet immer wieder herrliche Aussichten auf die Hunsrückhöhen. Besonders wenn der Maler Herbst die Landschaft in bunten Farben malt, kann man sich nur schwer der Hunsrück-Idylle entziehen.
Der kleine Hunsrückort Herschwiesen ist seit vielen Generationen vom Obstbau geprägt und wird heute noch von einem Gürtel von Streuobstwiesen umschlossen. Im Ort findet man zahlreiche, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und fast an jeder Häuserfront ziert eine Schiefertafel die alten Hausnamen. Wie so oft auf dem Land prägen auch hier das Pfarrhaus, die Pfarrscheune und der Pfarrgarten den Dorfkern. Wir beginnen diese wunderschöne Wanderung am Portal der Traumschleife in Herschwiesen, wo man auch parken kann. Von hier wandern wir durch eine herrliche Streuobst- und Wiesenlandschaft mit Blick auf die schöne Pfarrkirche Sankt Pankratius, die erstmals 1241 urkundlich erwähnt wurde. Nur wenige Meter weiter, an einer schönen Stelle, bietet ein großer Bilderrahmen die Möglichkeit, die barocke Pfarrkirche wie ein Gemälde als Foto festzuhalten.
Nach Überquerung der Straße trifft man auf eine Wurzel mit einer Hinweistafel. Nun wandert man auf einem Wiesenweg an Feldern, Bäumen und Sträuchern entlang bis zum alten Steinbruch. Ab hier ändert sich nun die Landschaft und man taucht auf einem schmalen Pfad in einen sonnendurchfluteten Wald ein. Bereits nach kurzer Zeit erreicht man den ersten schönen Rastplatz, mit schönem Ausblick auf die Täler. Beim Abstieg durch den Wald mit schönem Eichenbestand gerät man völlig in einen Filzrausch. Ein Bestandteil der Traumschleife ist eine wunderschöne Kunstinstallation des Forums „Filzrausch“, dass zum Thema „Naturstoff Filz“ wunderschön gestaltete, bunte Objekte entlang des Weges präsentiert, die beeindrucken. Die Objekte wurden in und zwischen den Bäumen installiert. Die Objekte reichen von einem farbenprächtigen Drachen, einem großen Spinnennetz, einem farbenprächtigen Schmetterling bis hin zu lachenden Gesichtern.
In einer weiten Schleife führt die Traumschleife wieder zurück in Richtung Herschwiesen. Nun steigt man über Pfade hinunter ins Brodenbachtal und folgt dem Verlauf des Brodenbachs, der einen für längere Zeit plätschernd und murmelnd begleitet. Nach einigen Kilometern erfolgt dann der Aufstieg aus dem Brodenbachtal in die Udenhausener Schweiz, einem langgezogenen Bergrücken. Auf felsigen Untergrund geht es nun an der Hangkante entlang zu wunderschönen Aussichtspunkten mit Rastbänken, die traumhafte Ausblicke über die Landschaft bieten und zum Verweilen einladen. Über schmale Pfade steigt man in Serpentinen weiter abwärts und verlässt die Udenhausener Schweiz. Nach einem weiteren Aufstieg erreicht man wieder offene Landschaft und wandert durch eine herrliche Streuobstwiesen-Alle hindurch, mit herrlichen Ausblicken in die weite Hunsrücklandschaft. An der Udenhausener Kapelle bietet sich noch einmal eine Rast an, bevor man wieder in das Tal des Brodenbachs absteigt.
Auch ein Abstecher in das „Udenhausener Heimatmuseum“ ist lohnenswert. Das Museum ist im Jahr 2000 in einer Privatinitiative entstanden und wurde 2007 offiziell eröffnet. Hier erlebt man wie eine Bauernfamilie im Vorderhunsrück bis zum Jahr 1950 gelebt und gewirtschaftet hat. Nun leitet uns die Traumschleife von der Höhe wieder durch das Tal und quert gleich zweimal über einen Steg den Brodenbach. Zum Schluss geht es über eine längere Steigung wieder aus dem Tal heraus in Richtung Herschwiesen. Der letzte Abschnitt führt wieder durch offene Wiesenlandschaft zum Ausgangspunkt zurück.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Wegstrecke: 10,2 km
Gehzeit: 3 Stunden
Ausgangspunkt: Kirmesplatz Herschwiesen
ÖPNV: Am Wochenende nur schwer möglich
