Traumschleife „Schengen grenzenlos“ - Zu Fuß Europa erfahren und genießen!

Diese traumhafte Wanderung auf dem Premiumweg  „Schengen grenzenlos“, Schengen sans frontières, im Dreiländereck: Deutschland-Luxemburg-Frankreich, beginnt im schönen luxemburgischen Weinort „Schengen“ am Europamuseum. Er führt durch das Naturschutzgebiet Stromberg und nach Frankreich hinein in die Umgebung des Weinortes Contz les Bains. Fantastische Ausblicke auf das Moseltal, nach Luxemburg und Lothringen sowie die einzigartige Natur am Stromberg machen diese Wanderung zu einem ganz besonderen Erlebnis.

DSC00771Wir beginnen die Wanderung am Bahnhof in Perl, der einzigen Weinbaugemeinde des Saarlandes, schlendern über die Moselbrücke, mit herrlichen Ausblicken auf die Mosel und betreten nach wenigen Minuten historischen Boden. Wir befinden uns nun im luxemburgischen Schengen, dem wohl berühmtesten Dorf Europas, wenn nicht sogar der Welt. Es liegt gleich gegenüber des charmanten Weinortes Perl. Drei rostig-braune stählerne Stehlen mit goldenem Stern vor dem „Centre Europeèn“ erinnern an die Unterzeichnung des „Schengener Abkommens“ vor 30 Jahren - ein Hauch von europäischer Geschichte um gibt uns. Auf einem Fahrgastschiff „Princess Marie-Astrid“ unterzeichneten Vertreter von Luxemburg, Belgien, Niederlande, Frankreich und Deutschland am 14. Juni 1985 einer der wichtigsten Abkommen auf dem Weg zur europäischen Vereinigung. Seit 30 Jahren steht nun der Begriff „Schengener Abkommen“ als positives Symbol für die Reisefreiheit und die Abschaffung der Grenzen in Europa.

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DSC00788„In Wanderschuh`n die Welt beseh`n, mit Freunden über Grenzen gehen“, war immer der Leitspruch des Hauptvorsitzenden des Saarwald Vereines, Wolfgang Maria Rabe. Dank des Schengen Abkommens ist Europa in dieser Region schon längst Alltag geworden. Bereits vor Öffnung der Grenzen herrschte auf beiden Seiten reger Grenzverkehr. Die deutschen fuhren zum Tanken nach Luxemburg und die Luxemburger zum Einkaufen nach Deutschland und dass ist bis heute so geblieben. Nur wenige Schritte vom Platz steht das Europamuseum, das man unbedingt besuchen sollte. Neben dem Kernstück des Museums, einer interaktiven Kartenanimation, erhält man wertvolle Informationen zur Geschichte der Grenzen der einzelnen Schengen-Staaten und der Eu-Staaten, die dem Schengener Raum noch nicht beigetreten sind. Ein ganz wichtiger Bestandteil der Animation ist es, dem Besucher zu erklären, wie sich innerhalb des europäischen Kontinents die Grenzen und die damit zusammenhängenden politischen und ökonomischen Machtverhältnisse seit 1815 verschoben haben. Auch der Unterschied zwischen Schengener Raum und Europäischer Union werden auf eindrucksvolle Art verdeutlicht.

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DSC00797Wir setzen unsere Wanderung vor dem „Centre Europeèn“ fort und steigen einige Treppenstufen aufwärts, dabei schweifen unsere Blicke hinüber zum Schengener Schloss, dessen berühmtester Gast 1871 Victor Hugo war und hinüber zum 2300 m² großen Kräutergarten, der im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts, „Gärten ohne Grenzen“ entstand. Hier kann man Klösterliche Gartenkultur hautnah erleben und mit allen Sinnen genießen – ein ganz besonderes Highlight das sich Gartenliebhaber nicht entgehen lassen sollten. Durch das Tor des Schlossgarten erreichen wir die „Rue du Chateau“ und am Ende der kleinen Gasse den Europaplatz mit einem Erinnerungsstein mit Inschrift. Wir halten uns links und wandern leicht aufwärts und passieren die letzten Häuser von Schengen. Der Weg wird zunehmend steiler und wir werden mit wunderschönen Ausblicken auf das Moseltal verwöhnt.

DSC00804Nun wandern wir durch das Naturschutzgebiet des Strombergs. Auf einem schmalen Pfad steigen wir aufwärts zu einer Aussichtsplattform, von der wir einen fantastischen Ausblick ins Moseltal genießen. Unser Blick wandert hinüber auf die andere Moselseite zum saarländischen „Perler Hasenberg“, einer Einzelweinlage die zur Großanlage  Schloss Bübingen gehört und mit seinen Muschelkalkböden zu den besten Weinlagen an der Obermosel gehört. Dort gedeihen vor allem Burgundersorten wie der Pinot blanc, Pinot gris oder der Pinot noir. Weiter rechts erschließt sich uns das deutsch-französische Naturschutzgebiet „Hammelsberg“, da seltene Orchideen-Arten beheimatet sowie der französische Grenzort Apach, der erstmals 1196 erwähnt wurde und im Mittelalter über viele Jahrhunderte zur Herrschaft Sierck Meinsberg gehörte und erst um 1606 zu Frankreich kam.

DSC00843Wir wandern durch den herrlichen Wald des Strombergs, der Weg führt teilweise über den „Waldentdeckungspfad Stromberg“ und das gleichnamige Naturschutzgebiet. Hier auf dem Stromberg verläuft die Grenze zu Frankreich, von seinem Hochplateau aus genießt man einen wunderschönen Blick in alle drei Länder. Im Zweiten Weltkrieg hatte der Stromberg eine wichtige strategische Bedeutung, hier fanden die letzten Kriegshandlungen statt und die Bewohner Schengens fanden in den Stollen und Höhlen Schutz vor den Bombenangriffen. Bis in die 50er Jahre wurde hier Gips abgebaut, was die Landschaft zunehmend zerstörte, heute hat sich die Natur ihr Terrain wieder zurück erobert. Nach dem wir einen Grenzstein zwischen Luxemburg und Frankreich passiert haben, wandern wir am Wald entlang durch herrliche Wiesen und Felder in den französischen Teil des Strombergs hinein.

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DSC00813Dabei eröffnen sich uns weite Blicke über Luxemburg und Frankreich und bei guter Sicht reicht der Blick sogar bis Belgien. Auf dem Plateau queren wir einen asphaltierten Feldweg und wandern auf einem Pfad abwärts. Unten angekommen, öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf das Rebenmeer der Mosel, dem lothringischen Weinort Contz les Blains und auf das Kernkraftwerk  Cattenom am linken Moselufer. Um den kleinen Weinort wird vor allem der Rivaner, Pinot blanc, Pinot gris, Pinot noir und der Auxerrois angebaut. Der letztere ist eine seltene Weißweinsorte und entstand durch eine natürliche Kreuzung von Pinot und dem Heunisch, der einer der wichtigsten Weißweinsorten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa war. Mit Blick zur Mosel wandern wir weiter und steigen später im Wald auf einem schmalen Pfad hinauf zu einer Kapelle, die etwas oberhalb von Contz les Blains liegt.

DSC00869Hier legen wir eine kleine Rast ein und genießen vom Stromberg  einen traumhaften Blick auf das Moseltal, auf steil abfallende Felsen und auf die Silhouette der ehemaligen Festung von Sierck les Bains und die Mosel, die den Stromberg im weiten Bogen umfließt. Über Serpentinen steigen wir vom Stromberg hinunter, entlang an hochaufragenden Felsen eines Steinbruchs und steigen weiter abwärts. Unten angekommen, halten wir uns links und zweigen nur wenige Minuten später wieder nach links ab und steigen abermals bergan. Im Anstieg verlassen wir den Weg nach rechts und tauchen in das Unterholz ein und verlassen den Wald später an einem steilen Rebenhang. Nun wandern wir zwischen Wald und Reben auf wechselnden Untergründen in Richtung Schengen.

Kurz vor Schengen schickt uns die Traumschleife noch einmal aufwärts in den Wald hinein und wir treffen im letzten Abschnitt der Waldpassage auf ehemalige abgesicherte Stollengänge. Wir verlassen den Wald oberhalb von Schengen und erreichen eine Schaukel und genießen ein letztes Mal in vollen Atemzügen den traumhaften Ausblick auf das wunderschöne Moseltal, bevor wir zum Moselufer hinunter steigen und zum Ausgangspunkt unserer Tour zurück kehren.

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Fazit: Ein Wanderweg der seinem Namen „Traumschleife“ alle Ehre macht und für uns zu den schönsten Wanderwegen im Dreiländereck zählt.

Route du Vin – Die Luxemburger Weinstraße

DSC00870Im Herzen Europas eingerahmt von Deutschland, Belgien und Frankreich liegt das kleine Land Luxemburg, das über viele Jahrhunderte hinweg seine Eigenständigkeit bewahrte. Das gilt auch für die traditionelle Luxemburger Küche und für den Wein, der auf einer Länge von 42 km von Schengen, dem südlichsten Punkt bis Wasserbillig, dem nördlichsten Punkt hervorragend gedeiht. Der kleine Ort Schengen, ist das Tor zur Luxemburger Weinstraße, der „Route du Vin“ und besitzt mit dem Markusberg einer der besten Lagen für Pinot Blanc, Pinot Gris, Pinot Noir und am Stromberg wächst auf Quarzit-Böden der granatrote Spätburgunder. Der Boden an der Luxemburger Mosel besteht aus Muschelkalk, Keuper- und Tonmergel, warum auch die Burgundersorten hier optimal gedeihen. Die Weine dieser Region sind weit über die Region hinaus bekannt und besitzen internationales Renommee. „D ´Musel“, wie die Bewohner die Mosel liebevoll nennen, ist eine malerische Region mit pittoresken Orten und lockt Weinliebhaber und Genießer gleichermaßen an.

 

Schwierigkeitsrad: mittel

Wegstrecke: 8,6 km

Gehzeit: 3 Stunden

Ausgangspunkt:

„Centre Européen“, Europäisches Informationszentrum, Rue Robert Goebbels 6

ÖPNV:

  • Regionalzug Trier-Perl, über die Moselbrücke nach Schengen
  • Regionalbahn nach Merzig, mit Bus nach Perl, über Moselbrücke nach Schengen

Weitere Informationen:

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