Diese Wanderung in der Vulkaneifel führt zu den verborgenen Eishöhlen über dem Kylltal. Hier wurden bis ins 19. Jahrhundert Mühlensteine abgebaut. Heute dienen sie aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen als Rückzugsgebiet für Fledermäuse. Von den Eishöhlen wandern wir an blühenden Wiesen vorbei und durch dunkle, stille Tannenwälder zu den biblischen Stammeltern „Adam und Eva“, den ältesten Kiefern der Eifel.
Vom Bahnhof in Birresborn, das einst für sein Mineralwasser bekannt war und vor 1.250 Jahren zum ersten Mal urkundlich als „Birgisburias“ in dem „Testamentum Salvatoris“ des Frankenkönigs Pippin, Vater von Karl dem Großen, als Geschenk an die Abtei Prüm erwähnt wurde, wandern wir über die steinerne Kylltalbrücke und durch mächtige Kastanienbäume bis zum Hotel „Am Turm“, der 1936 als Symbol der Wasserkraft erbaut wurde, weiter geradeaus bis zur L 30. Auf dieser gehen wir etwa 35 Meter nach rechts und vor der Kirche „St. Nikolaus“, deren Turm aus dem Jahr 1828 stammt, links aufwärts zum Parkplatz, mit Informationstafel zu den Eishöhlen. Wir folgen den hölzernen Wegtafeln „Eishöhlen“ und „Adam und Eva“ entlang der Fischbachstraße und über den Fischbach und biegen nach rechts in die Straße „Im Steinreich“ ab und wandern leicht bergan weiter bis zu einer Weggabelung. An dieser halten wir uns links und wandern in den Wald hinein und treffen auf einen Wanderparkplatz.
Bei der folgenden scharfen Linkskurve gehen wir geradeaus, linkerhand liegt versteckt eine Grillhütte, bis zu einer Informationstafel. Wir folgen nun dem Wegweiser „Eishöhlen“ auf einem Wirtschaftsweg fast eben weiter durch einen mit Gebüsch bewachsenen Hang und treffen auf die Ruine eines ehemaligen Kieswerks, mit einem schönen Ausblick über das Fischbachtal. Nun wandern wir in einem Rechtsbogen durch Nadelwald und Mischwald leicht aufwärts an Felsformationen und dunkelgrün bemoosten Blöcken entlang bis zu einer Abzweigung. Wir folgen dem Weg nach links (G) und erreichen nach wenigen Minuten die Eishöhlen. Bevor wir die Eishöhlen besichtigen machen wir einen kurzen Abstecher zur „Mariengrotte“, die nur 5 Minuten entfernt liegt und wahrscheinlich der Lourdes-Grotte nachempfunden wurde. Wir kehren zurück zu den Eishöhlen die hinter Felsblöcken verborgen liegen. Für die Besichtigung sollte man unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen.
Fledermäuse
Die Eishöhlen sind bundesweit bedeutende Fledermausquartiere. Von 22 Arten in Deutschland wurden weniger als 11 Fledermausarten in den Eishöhlen nachgewiesen. Da sie stark gefährdet und vom Aussterben bedroht sind stehen sie auf der „Roten Liste“. Die besonders gefährdeten Fledermausarten „Großes Mausohr“ und „Bechsteinfledermaus“ konnten in den Eishöhlen nachgewiesen werden. Als Insektenfresser leiden sie besonders unter den Pflanzenschutzmitteln aber auch an Verlust von Schlaf- und Winterquartieren. Die heimischen Fledermausarten halten bis vier bis sechs Monate Winterschlaf. Werden sie in dieser Zeit gestört führt dies zu einem enormen Energieverlust und können sich davon sehr oft nicht mehr erholen.
Hier findet jedes Jahr in der 2. Woche im Juli das traditionelle Eishöhlenfest mit Musik statt. Eine Höhle wird dafür vollständig ausgeleuchtet und man kann 180 Meter tief in die Höhle eindringen. Direkt vor den Eishöhlen befindet sich an einem abfallenden, gesicherten Hang eine Infotafel die weitere wichtige Aufschlüsse über die Eishöhlen geben. Am Platzende folgen wir dem Wanderweg (1 und 2) der uns aus dem Wald zu einer Hochfläche führt, wir queren den Parkplatz und wandern an herrlichen Wiesen entlang bis zu einem querenden Wirtschaftsweg wo wir auf eine Hinweistafel „Adam und Eva“ treffen. Dieser folgen wir etwa 200 Meter nach links zu einer Wegverzweigung, dort gelangen wir nach rechts auf eine kleine asphaltierte Straße der wir am Waldrand und an Wiesen entlang aufwärts folgen. Am Ende der Straße erreichen wir nach etwa 60 Meter „Adam und Eva“, Kiefern die über 200 Jahre alt sind. Nähere Angaben finden wir an den Bäumen.
Am rechten Waldrand befindet sich noch eine Schutzhütte, wo man eine kleine Rast einlegen kann. Von hier folgen wir dem Weg nach rechts (Markierung 2/11/schwarzer Keil) und wandern eine Weile durch herrlichen Wald leicht aufwärts und am Ende etwa 300 Meter abwärts bis wir auf einen links abzweigenden Forstweg treffen. Diesem folgen wir für längere Zeit durch tiefen, dunklen Tannenwald bis zu einer Weggabelung, rechts davon zweigt der Weg nach Mürlenbach ab, wir wandern aber weiter geradeaus bis zur nächsten Weggabelung und folgen dem linken Weg leicht ansteigend bis zur nächsten Wegverzweigung. Hier wählen wir den linken Weg (unmarkiert) leicht aufwärts und wandern in einem großen Linksbogen durch stillen Tannenwald zurück zu Adam und Eva. Von hier wählen wir den Weg ganz rechts absteigend (unmarkiert) und wandern durch herrlichen Wald und an Weiden vorbei bis zu einer Weggabelung.
Wir gehen nach links und wandern weiter abwärts bis zu einer Wiese mit Wegweiser (Parkplatz Adam und Eva), wir wählen die „Markierung 1“ und wandern auf der kleinen asphaltierten Straße abwärts bis zu einer Linkskurve. An dieser führt rechts ein asphaltierter Weg (Wegweiser Birresborn) dem wir weiter folgen bis zu einem idyllisch gelegenen kleinen Platz mit zwei Ruhebänken und Mariendenkmal, wo wir eine kleine Rast einlegen. Von hier folgen wir weiter der asphaltierten Straße an Wiesen entlang mit wunderschönen Blick auf Birresborn und das Kylltal. An der nächsten Weggabelung halten wir uns links und wandern steil abwärts nach Birresborn bis zur Hauptstraße. Dort halten wir uns links in Richtung Kirche, passieren die Kreissparkasse und folgen dem Schild (Bahnhof 0,7 Km) zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Die Eishöhlen von Birresborn
Die Eishöhlen sind nicht natürlichen Ursprungs sondern wurden von Menschenhand geschaffen um Mühlsteine herzustellen, deshalb werden sie auch Mühlsteinhöhlen genannt. Schon zur Römerzeit dienten sie als Steinbruch und den Birresborner Dorfbewohner als Vorratsraum und Zufluchtsstätte im Zweiten Weltkrieg. Heute dienen sie Fledermäusen als Winterquartier. Vier von fünf Höhlen sind im Winter verschlossen um den Fledermäusen eine ungestörte Winterruhe zu gewährleisten.
Eis kann man in den Höhlen leider nicht mehr vorfinden, nur noch bei starkem Frost, dann bilden sich große Eiszapfen die man bewundern kann. Fünf Eingänge befinden sich zwischen den Felsen zu den Eishöhlen, die durch den Abbau vulkanischen Gesteins entstanden sind und zur Herstellung von Mühlsteinen bis ins 19. Jahrhundert abgebaut wurden. Die Höhlen erfüllen alle wichtigen Bedingungen.
Vulkanisches Gestein ist porös und von großer Feuchtigkeit, dadurch wird die Entstehung von Verdunstungskälte begünstigt, da die Eingänge hoch liegen und die Gänge abwärts ziehen, kann die kalte Luft nicht abziehen. Zur damaligen Zeit kam es bis in den Sommer hinein zu Eisbildungen, was in den letzten Jahren nicht mehr der Fall war. Die Eishöhlen stehen seit 1938 unter Denkmalschutz. Die Temperaturen im Höhleninneren liegen konstant zwischen - 1 Grad Celsius und + 4 Grad Celsius, so das sich Eiszapfen und Eissäulen in den Wintermonaten nur noch selten bis in den Sommer halten. Die NABU hat der Gemeinde Birresborn als Eigentümer der Höhlen im Jahr 2012 die Plakette „Fledermäuse willkommen“ verliehen.
Schwierigkeitsgrad: leicht
Wegstrecke: 9,03 Kilometer
Ausgangspunkt: Bahnhof Birresborn
Zielpunkt: Bahnhof Birresborn
GPS-Track: herunterladen
ÖPNV:
Regionalbahn Trier- Köln
Einkehrmöglichkeiten:
Restaurants, Cafes und Biegarten in Birresborn
Hinweis:
4 der fünf Höhlen sind Fledermausschutzgebiet und sind vom 15. Oktober bis 31. März gesperrt, unbedingt Taschenlampe oder Stirnlampe mitnehmen.
