Auf der heutigen Moselsteigetappe geht es abwechslungsreich zu. Von den Römern wandern wir in die Heimat von Cusanus, nach Bernkastel-Kues. Wir wandern durch herrliche Weinlagen, idyllische Bachtäler, stille Wälder zu idyllischen Orten und werden mit traumhaften Panoramen verwöhnt. In Bernkastel-Kues erwartet uns eine Burg, sehenswerte Häuser und Plätze.
Es ist ein schöner Septembermorgen, die Sonne steht tief am Horizont, Wiesen und Weinberge ruhen noch im Nebel. Am Novianderweg in Monzel nehmen wir die Spur zum Moselsteig auf und erreichen nach wenigen Minuten den Ortsrand. Nun wandern wir durch eine herrliche Weinberglandschaft und erfreuen uns an den Reben. Die Trauben sind noch von Tau umgeben und glänzen verlockend in der Morgensonne. Bereits nach einem Kilometer erreichen wir einen Rastplatz, von dem wir einen schönen Ausblick auf Osann-Monzel genießen. Über 60 Winzerbetriebe soll es in dem kleinen Weinort geben, die zusammen über 200 ha bewirtschaften, wo zu auch erstklassige Weinlagen gehören, die zu den Besten an der Mittelmosel gehören. Nach dem wir die schöne Aussicht genossen haben, wandern wir weiter und biegen nur wenige Minuten später nach rechts auf einen Wirtschaftsweg ab. Immer noch verweilen wir unter den Sonnenkinder und genießen die herrliche Natur um uns herum.
Beim Aufstieg zur Hangkante genießen wir die herrlichen Ausblicke auf das Moseltal und erreichen nach einiger Zeit den Rand des Moselplateaus. Wir queren einen asphaltierten Weg und wandern abwärts durch ein kurzes Waldstück hindurch und erreichen die Schutzhütte am Brauneberg. Hier am Brauneberg reifen edle Tropfen heran, nicht umsonst ist die Lage „Juffer Sonnenuhr“ bei Kennern ein Begriff. Nach einer kurzen Pause gehen wir auf der Straße in Richtung Maring und biegen gleich darauf in einem spitzen Winkel nach links ab und wandern auf einem Weinbergweg weiter. Dabei genießen wir wieder einmal die herrlichen Ausblicke auf die Mosel. Nach etwa 4 km treffen wir auf eine Straße die nach Mülheim führt und folgen ihr ein kurzes Stück und wechseln bald darauf auf einen Grasweg am Waldrand und wandern weiter. Wir passieren einen Hochsitz und tauchen kurz darauf nach rechts in den Wald ein.
Unter dem Blätterdach, finden wir Schutz vor der Sonne und wandern weiter bis zur Straße, der wir bis zur Moselbrücke folgen. Über die Brücke erreichen wir das rechte Moselufer, queren erneut die Straße und laufen zur Hauptstraße von Mühlheim. Dort biegen wir nach links ab, gehen durch den Ort und biegen bald darauf in den Bergweg ein und folgen diesem bergauf zum Ortsrand und zur Unterführung der Landstraße. Anschließend halten wir uns rechts und wandern neben der Straße entlang im Schutz einer Hecke aufwärts. An einer Bank biegen wir scharf nach links ab, wandern durch Weinberge und gehen bei der nächsten Bank nach rechts und erreichen nach einiger Zeit den Rastplatz beim ehemaligen Helenenkloster, das der heiligen Helena geweiht war und bereits 1527 nach der Reformation aufgegeben wurde. Es befindet sich oberhalb der Weinlage „Mülheimer Helenkloster“ und gehört zu den kleinsten Weinlagen Deutschlands.
Nach einer kleinen Pause wandern wir zu einer Kreuzung und biegen nach links auf einen Feldweg ab. Nun wandern wir unterhalb des Johannisberges durch Gehölz und erreichen nach einiger Zeit einen querenden Asphaltweg, dem wir nach rechts aufsteigend folgen. Wir passieren ein Wildgehege und zweigen bei der zweiten Weggabelung nach links ab und wandern durch das Goldbachtal. Den gleichnamigen Bach queren wir bald darauf, steigen aufwärts in den Hangwald und erreichen später die „Andeler Hütte“ und legen eine größere Rast ein, mit wunderschönem Blick auf Burg Landshut und unserem heutigen Etappenziel. Nun tauchen wir wieder in den Wald ein, umgehen ein Bachtal und laufen bei der nächsten Wegverzweigung geradeaus. Bald darauf treffen wir erneut auf eine Kreuzung, halten uns links und wandern auf einem schmalen Pfad talwärts.
Über Serpentinen wandern wir abwärts und treffen nach einiger Zeit auf einen Bach und auf einen mächtigen Schieferfels, der uns in seinen Bann zieht. Auf einer Bank machen wir es uns gemütlich und lassen die Szenerie auf uns einwirken. Auf einem Pfad wandern wir weiter durch Wald und biegen an der nächsten Kreuzung nach links ab und erreichen nur wenig später einen Weinberg mit Blick auf die Mosel und nach Bernkastel. Über einen Pfad erreichen wir die „Annakapelle“ im Kueser Wald. Hinter der Kapelle folgen wir einem Pfad ein kurzes Stück durch den Wald, bevor wir diesen an einer Straße verlassen. An der Straße gehen wir nach rechts bergan und können bereits jetzt einen Blick auf die Burg Landshut werfen. Nach kurzer Zeit treffen wir an der Burgruine ein und haben von ihr einen traumhaften Blick auf Bernkastel-Kues und die Mosel.
Von der Burg folgen wir einem nach links abzweigenden asphaltierten Weg steil hinunter in Richtung Schützenhaus. Dieses lassen wir linker Hand liegen und steigen über Treppenstufen nach Bernkastel-Kues abwärts und erreichen den Markt und beenden diese traumhafte, panoramareiche Wanderung auf dem Moselsteig. Wie so viele kleine Städte und Orte an der Mosel, ist auch Bernkastel-Kues eine reine Augenweide. Hier am Marktplatz geben sich historische Bauwerke verschiedener Epochen ein Stelldichein. Um den St. Michaelsbrunnen formiert sich ein Ensemble wunderschöner, einzigartiger Fachwerkperlen. Einen Rundgang durch die Stadt, die viel Sehenswertes zu bieten hat, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Nikolaus von Kues - Der Universalgelehrte von der Mosel
Nikolaus von Kues, auch bekannt als „Cusanus“, wurde 1401 in Kues an der Mosel geboren und entstammte einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie. Er war der berühmteste Philosoph seiner Zeit und studierte in Heidelberg, Padua und Köln. Er promovierte zum Doktor kanonischen Rechts und machte eine große Karriere auf der klerikalen Bühne. Er war päpstlicher Legat, Kardinal und Fürstbischof. Er trat für die Einheit und Erneuerung der Kirche ein und befasste sich zu dem mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Problemen.
So bestritt er bereits zu seiner Zeit, die Erde könne nicht der Mittelpunkt des Weltalls sein, denn ein unendlicher Raum besitze keinen Mittelpunkt. Es mussten erst hundert Jahre vergehen, bis Kopernikus seine Ansicht bestätigte. Damit leitete er die mathematische Wissenschaft der Neuzeit ein. Die Suche nach Weisheit war zeitlebens seine innere Antriebsfeder. Er dachte über die unterschiedlichsten Themen nach wie die menschliche Erkenntnisfähigkeit, die Bedeutung des Menschen in der Welt und führte sogar einen Toleranzbegriff ein. Er gehörte zu den ersten deutschen Humanisten im Übergang von Spätmittelalter zur Neuzeit. Er starb 1464 in Todi, sein Leib ruht in der Kirche St. Pietro in Rom und sein Herz in der Kapelle des von ihm gestifteten St. Nikolaus-Hospitals.
Weitere Informationen: Cusanus-Portal, Nikolaus von Kues
Schwierigkeitsgrad: mittel
Wegstrecke: 15 km
Gehzeit: 4,30 Stunden
ÖPNV:
Mit dem Bus 300 nach Wittlich Bahnhof und mit dem Zug nach Trier
Übernachten:
